Seit Inkrafttreten der europäischen Datenschutzverordnung (DSGVO) im Jahr 2018 hat sich einiges getan – und zwar nicht nur in Sachen Datenschutzbewusstsein. Auch die Sanktionspraxis hat spürbar angezogen: Laut dem aktuellen Bericht der Kanzlei CMS wurden europaweit bereits Bußgelder in Höhe von über 5,5 Milliarden Euro verhängt. Der Bericht beleuchtet dabei nicht nur die Gesamtsumme, sondern auch die häufigsten Ursachen.
Besonders teuer wird es, wenn Unternehmen keine rechtlich solide Basis für die Verarbeitung persönlicher Daten vorweisen können – das betrifft laut Auswertung die meisten Fälle. Auch unzureichende Schutzmaßnahmen zur IT-Sicherheit oder Verstöße gegen grundlegende Datenschutzprinzipien zählen zu den häufig geahndeten Fehlern. Dabei geraten immer häufiger auch die Rechte der Betroffenen, etwa auf Auskunft oder Transparenz, in den Fokus der Aufsichtsbehörden.
Am stärksten im Visier: die Medien-, Telekommunikations- und Rundfunkbranche. Hier summieren sich rund 70 Prozent der gesamten Strafzahlungen. Doch auch der Umgang mit Beschäftigtendaten sorgt für empfindliche Sanktionen – besonders in Deutschland und den Niederlanden.
Neu ist zudem: Nicht nur die Behörden schreiten ein. Verbraucherschutzorganisationen setzen vermehrt auf kollektive Klagen – ein Trend, der Unternehmen zusätzlich unter Druck setzt.
Die DSGVO hat viel verändert: Sie hat Datenschutz zum Dauerthema gemacht – nicht nur für IT-Abteilungen, sondern auf Führungsebene. Der Druck ist groß, denn bei Verstößen drohen Millionenstrafen oder bis zu vier Prozent des weltweiten Jahresumsatzes. Doch genau dieser Druck soll auch Wirkung zeigen. Die Botschaft des Berichts: Es lohnt sich, Datenschutz ernst zu nehmen – nicht nur aus Angst vor Bußgeldern, sondern für Vertrauen und Reputation.
Quelle: www.behoerden-spiegel.de