Ein neuer Rechtsstreit wirft dem Technologiekonzern Google vor, systematisch Daten von Schüler:innen in den USA ohne Zustimmung der Eltern zu sammeln und für wirtschaftliche Zwecke zu verwenden. Der Vorwurf: Kinder, die schulbedingt Chromebooks und digitale Google-Dienste nutzen müssen, würden durch versteckte Tracking-Methoden wie „Browser-Fingerprinting“ selbst ohne Cookies online identifizierbar gemacht – quer über sämtliche Webseiten hinweg.
Die Klageschrift kritisiert, dass Minderjährige im Bildungsumfeld keine Wahl hätten, sich diesem Datensammeln zu entziehen. Eine Zustimmung der Eltern sei gesetzlich notwendig, finde aber nicht statt. Stattdessen verlasse sich Google auf pauschale Verträge mit Schulen, die elterliche Rechte nicht ersetzen könnten.
Die juristischen Vorwürfe wiegen schwer: Verletzung von Datenschutzrechten auf Bundes- und Verfassungsebene, Missachtung von Kinder- und Abhörschutzgesetzen sowie unerlaubte Bereicherung durch Auswertung persönlicher Informationen. Kritisiert wird zudem die intransparente Informationspolitik Googles: Relevante Hinweise zur Datennutzung seien unverständlich verteilt und für Familien kaum nachvollziehbar.
Laut Klage soll die Datenerhebung genutzt werden, um detaillierte Profile über Kinder zu erstellen – mit dem Ziel, deren Verhalten zu beeinflussen und gezielte Werbung zu schalten. Dies geschehe unbemerkt, ohne Kontrollmöglichkeit und verletze grundlegende Persönlichkeitsrechte. Die Kläger verlangen ein Gerichtsverfahren mit Geschworenen, Schadenersatz sowie weitreichende Maßnahmen zur Unterlassung dieser Praktiken.
Quelle: www.heise.de