Der globale Social-Media-Konzern TikTok steht massiv unter Druck – und das nicht nur wegen eines beachtlichen Bußgelds: 530 Millionen Euro Strafe wurden verhängt, nachdem bekannt wurde, dass Daten europäischer Nutzer ohne ausreichende Transparenz nach China übermittelt wurden. Die irische Datenschutzaufsicht sieht darin einen klaren Verstoß gegen die DSGVO.
Das Unternehmen hatte zunächst bestritten, Informationen europäischer Nutzer auf chinesischen Servern zu speichern – später folgte die Korrektur: Ein „begrenzter Umfang“ an Daten sei doch übertragen worden. Zwar versichert die Plattform, dass diese Daten mittlerweile gelöscht wurden, doch die Aufsichtsbehörde kritisiert, dass der Schutzstandard außerhalb Europas nicht vergleichbar sei. Mitarbeitende in China hätten möglicherweise Zugriff auf sensible Informationen gehabt – ohne ausreichende Sicherheitsvorkehrungen.
Nun bleibt dem Unternehmen ein halbes Jahr Zeit, um seine Datenverarbeitung vollständig DSGVO-konform neu aufzustellen. Gleichzeitig kündigte der Konzern rechtliche Schritte gegen die Strafe an. Die Unternehmensführung betont, man habe weder Daten weitergereicht noch Anfragen von Behörden aus China erhalten.
Parallel verschärft sich der Ton in den USA. Donald Trump, der schon in seiner Amtszeit mit einem möglichen TikTok-Verbot drohte, spricht erneut von einem Ultimatum. Sollte die chinesische Muttergesellschaft das US-Geschäft nicht rechtzeitig verkaufen, könnte Mitte Juni ein vollständiges Aus für die App in den Vereinigten Staaten folgen. Inmitten wachsender Spannungen zwischen Washington und Peking droht der Fall nun endgültig zur politischen Brisanz zu werden.
Quelle: www.onlinehaendler-news.de