WhatsApp war lange ein Rückzugsort ohne blinkende Werbebanner – doch damit scheint es bald vorbei zu sein. In den USA testet Meta bereits Anzeigen im sogenannten „Status“-Bereich der App. Und auch für Deutschland dürften ähnliche Schritte kurz bevorstehen. Wichtig: Die Werbung soll (zunächst) nicht in den persönlichen Chats auftauchen, sondern nur dort, wo Nutzer Inhalte wie Storys posten – unter „Aktuelles“.
Noch ist unklar, wann genau deutsche User mit Werbung rechnen müssen, aber klar ist: Meta will aus WhatsApp ein profitableres Produkt machen. Dafür wird die Plattform wohl verstärkt auf personalisierte Inhalte setzen – und damit rückt auch das Thema Datenschutz in den Fokus. Wer WhatsApp mit Facebook oder Instagram verknüpft hat, liefert dem Konzern gleich ein ganzes Datenset – vom Standort bis zur Spracheinstellung. Zwar bleibt der Inhalt privater Unterhaltungen dank Ende-zu-Ende-Verschlüsselung tabu, doch das Nutzerverhalten außerhalb der Chats ist für Werbezwecke Gold wert.
Die EU schaut Konzernen bei Datenschutzverstößen inzwischen deutlich genauer auf die Finger. Trotzdem: Einen einfachen Ausschalter für Werbung wird es wahrscheinlich nicht geben. Wer möglichst wenig Daten preisgeben will, muss aktiv selbst Hand anlegen – etwa über das Meta-Konto-Zentrum, wo sich Dienste entkoppeln lassen. Alternativ bleibt nur, möglichst wenig mit Anzeigen zu interagieren.
Immerhin: Werbung wird klar als solche markiert, und Nutzer können einsehen, warum sie bestimmte Anzeigen sehen. Wie weit die Personalisierung letztlich gehen wird, hängt stark davon ab, wie viel man Meta über sich wissen lässt.
Quelle: https://www.dr-datenschutz.de