1. Home
  2. News
  3. Phantomlehrer in Baden-Württemberg: Was eine IT-Panne über Datenorganisation lehrt
  • Datenschutz

Phantomlehrer in Baden-Württemberg: Was eine IT-Panne über Datenorganisation lehrt

Die jüngst bekannt gewordene IT-Panne in Baden-Württemberg hat bundesweit für Aufmerksamkeit gesorgt. Über Jahre hinweg wurden rund 1.440 Lehrerstellen fälschlich als besetzt geführt, obwohl sie in Wirklichkeit vakant waren.

Die Ursache: ein Datenfehler aus dem Jahr 2005, der durch eine Softwareumstellung entstand und nie auffiel. Der Fehler führte nicht nur zu einer fehlerhaften Personalplanung, sondern vermutlich auch zu Unterrichtsausfällen und unnötigem Ressourceneinsatz.

Neben der bildungspolitischen Dimension wirft der Vorfall auch eine grundsätzliche Frage auf: Wie verlässlich und transparent werden Daten in der öffentlichen Verwaltung eigentlich organisiert und kontrolliert?

Nicht „nur“ ein IT-Problem

Was auf den ersten Blick wie ein rein technisches Problem erscheinen mag, hat eine tiefere Ursache: Die Daten wurden offenbar über Jahre hinweg nicht systematisch abgeglichen, kontrolliert oder organisiert,  weder intern noch zwischen den beteiligten Ministerien.

Und genau an dieser Stelle wird deutlich: Datenqualität ist kein rein technisches Thema, sondern auch eine organisatorische Verantwortung.

Ein geregeltes, nachvollziehbares Datenmanagement, wie es etwa durch die Vorgaben der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) gefordert wird, hätte hier möglicherweise frühzeitig Hinweise auf Unstimmigkeiten geliefert. Allein beim Erstellen eines Verarbeitungsverzeichnisses nach Art. 30 DSGVO hätten die sog. Phantomlehrer eigentlich auffallen müssen.

Denn nach Art. 5 der DSGVO ist jede datenverarbeitende Stelle verpflichtet, dafür zu sorgen, dass personenbezogene Daten sachlich richtig und auf dem neuesten Stand sind. Dieser Grundsatz gilt auch für öffentliche Stellen wie Ministerien und Schulen, eben nicht nur aus datenschutzrechtlichen, sondern auch aus organisatorischen und haushaltsrechtlichen Gründen.

Eine funktionierende Datenschutz- und Datenführungsorganisation mit definierten Abläufen zur Kontrolle, zum Abgleich und zur Kommunikation zwischen Behörden hätte vermutlich dazu beigetragen, die fehlerhafte Stellenberechnung früher zu entdecken. Die Panne offenbart damit auch eine Schwäche in der übergreifenden Steuerung und Datenverantwortung.

Ein Blick nach vorn

Die Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung ist erklärtes Ziel vieler Länder, auch Baden-Württembergs. Doch dieser Fall zeigt einmal mehr, dass Technik allein nicht ausreicht. Es braucht auch klare Prozesse, Verantwortlichkeiten und regelmäßige Qualitätssicherung bei der Datenverarbeitung.

Die DSGVO kann in diesem Kontext mehr sein als ein gesetzlicher Rahmen: Sie bietet strukturelle Leitlinien für ein modernes und eben nachvollziehbares Datenmanagement, das nicht nur individuelle Rechte schützt, sondern auch die Integrität und Effizienz des jeweiligen Handelns unterstützt.

Datenschutz, Transparenz und eine saubere Datenbasis gehören nicht nur zu einer modernen Verwaltung, sondern sind auch ein entscheidender Baustein für Vertrauen und Qualität in die jeweiligen Prozesse.

Hinweis zu Cookies

Unsere Website verwendet Cookies. Einige davon sind technisch notwendig für die Funktionalität unserer Website und daher nicht zustimmungspflichtig. Darüber hinaus setzen wir Cookies, mit denen wir Statistiken über die Nutzung unserer Website führen. Hierzu werden anonymisierte Daten von Besuchern gesammelt und ausgewertet. Eine Weitergabe von Daten an Dritte findet ausdrücklich nicht statt.

Ihr Einverständnis in die Verwendung der Cookies können Sie jederzeit widerrufen. In unserer Datenschutzerklärung finden Sie weitere Informationen zu Cookies und Datenverarbeitung auf dieser Website. Beachten Sie auch unser Impressum.

Technisch notwendig

Diese Cookies sind für die einwandfreie Funktion der Website erforderlich und können daher nicht abgewählt werden. Sie zählen nicht zu den zustimmungspflichtigen Cookies nach der DSGVO.

Name Zweck Ablauf Typ Anbieter
CookieConsent Speichert Ihre Einwilligung zur Verwendung von Cookies. 1 Jahr HTML Website
fe_typo_user Dieser Cookie wird gesetzt, wenn Sie sich im Bereich myGINDAT anmelden. Session HTTP Website
PHPSESSID Kurzzeitiger Cookie, der von PHP zum zwischenzeitlichen Speichern von Daten benötigt wird. Session HTTP Website
__cfduid Wir verwenden eine "Content Security Policy", um die Sicherheit unserer Website zu verbessern. Bei potenziellen Verstößen gegen diese Policy wird ein anonymer Bericht an den Webservice report-uri.com gesendet. Dieser Webservice lässt über seinen Anbieter Cloudflare diesen Cookie setzen, um vertrauenswürdigen Web-Traffic zu identifizieren. Der Cookie wird nur kurzzeitig im Falle einer Bericht-Übermittlung auf der aktuellen Webseite gesetzt. 30 Tage/ Session HTTP Cloudflare/ report-uri.com
Statistiken

Mit Hilfe dieser Statistik-Cookies prüfen wir, wie Besucher mit unserer Website interagieren. Die Informationen werden anonymisiert gesammelt.

Name Zweck Ablauf Typ Anbieter
_pk_id Wird verwendet, um ein paar Details über den Benutzer wie die eindeutige Besucher-ID zu speichern. 13 Monate HTML Matomo
_pk_ref Wird verwendet, um die Informationen der Herkunftswebsite des Benutzers zu speichern. 6 Monate HTML Matomo
_pk_ses Kurzzeitiger Cookie, um vorübergehende Daten des Besuchs zu speichern. 30 Minuten HTML Matomo
_pk_cvar Kurzzeitiger Cookie, um vorübergehende Daten des Besuchs zu speichern. 30 Minuten HTML Matomo
MATOMO_SESSID Kurzzeitiger Cookie, der bei Verwendung des Matomo Opt-Out gesetzt wird. Session HTTP Matomo
_pk_testcookie Kurzzeitiger Cookie der prüft, ob der Browser Cookies akzeptiert. Session HTML Matomo